Spielen in der Band
Tja darüber ließen sich ganze Bücher schreiben aber der eigentliche Punkt, den man nicht genug betonen kann:
Die Band sollte Dir wirklich wichtig sein !!
Eigentlich ein Punkt der selbstverständlich erscheint, aber ich möchte nicht wissen, wieviele Bands sich schon getrennt haben, weil für ein Bandmitglied die Band einfach nicht wichtig genug war.
Oft wird eine Band aufgegeben, mit dem Gedanken, "wenn´s hier nicht klappt, dann klappt´s woanders".
Leider ist "woanders" aber oft genau das gleiche Problem, das Ergebnis sind frustrierte Bands und Musiker, die nie aus den Startlöchern kommen.
Nimm die Band genauso wichtig wie Deinen Job, den Du ja normalerweise auch nicht einfach wegen einer Kleinigkeit hinschmeißt.
Wenn Dir das Spielen in einer Band nicht so wichtig ist, Du es aber trotzdem machen möchtest (kann ja auch vorkommen) dann sorge dafür, dass Deine Kollegen das w i s s e n, und dann Ihrerseits entscheiden können ob Sie damit leben können oder nicht.
(Über-)lebensnotwendig ist es für eine Band schon bei der Gründung die Ziele abzugleichen.
Wenn hier gravierende Differenzen bestehen dann funktioniert es nicht.
In einer Band in der einer die Absicht hat Profi-Musiker zu werden, ein anderer jedoch nur zweimal die Woche laut Gitarre spielen möchte, kann es auf Dauer nicht klappen.
Über den musikalischen Aspekt des Zusammenspiels in der Band ist schon viel geschrieben worden, aber mindestens ebenso wichtig ist der menschliche Aspekt.
Um den Erfolg eurer Band müsst Ihr kämpfen, und das geht nun mal am besten in einem guten Team mit klar definierten Zielen.
Genauso wie beim Üben, und hier schließt sich der Kreis, werdet Ihr auch mit der Band nur Erfolg haben durch kontinuierliche (jahrelange) Zusammenarbeit.
Deshalb sprecht über eure Ziele:
- Was wollen wir erreichen?
- Was haben wir für Vorstellungen?
- Wie oft wollen wir proben?
- Wieviele Gigs wollen wir spielen?
- Wie regeln wir die finanzielle Seite?
- Wer macht was?
- Was spielen wir?
- Wer spielt was?
Werden solche Punkte nicht geklärt sind Probleme vorprogrammiert.
Für diejenigen die wirklich ernsthaft arbeiten und etwas erreichen wollen ist es das schlimmste, wenn sich die Band wegen nicht geklärter Differenzen mal wieder auflöst.
Bleibt nichts außer verlorene Zeit (nicht selten Jahre) und der Frust immer wieder von vorne anfangen zu müssen.
Das ist das Hauptproblem vieler Bands deren Weg ich in den letzten Jahren so beobachtet habe.
Nur wenige Bands spielen über Jahre in der gleichen Besetzung zusammen, meistens sind das aber auch die bekanntesten und erfolgreichsten.
Wenn Konflikte auftreten, dann versucht diese zu lösen und den Fortbestand der Band zu sichern, seid kompromissbereit.
Gibt es einen Querulant bei euch, der die Ziele der anderen blockiert oder behindert, dann trennt euch von Ihm, auch wenn es euer bester Mann ist, das wird sonst nichts!
Sucht einen Ersatz, der mit euren Zielen übereinstimmt.
Kommt es mal zur Krise, und die gibt´s immer mal wieder, dann löst die Band nicht gleich auf.
Vertagt die Entscheidung, redet ein paar Tage später nochmal miteinander, wenn sich die Wogen etwas geglättet haben.
In der Hitze des Augenblicks getroffene Entscheidungen können später zwar bereut, aber selten rückgängig gemacht werden.
Jeder sollte versuchen in der Band sein eigenes Ego auch mal zurückzustellen, auch wenn´s schwerfällt.
Lasst den Kollegen mal das Solo spielen, und freut euch dran wenn er´s gut hinkriegt, auch wenn Ihr es gern selbst gespielt hättet (jaa, natürlich auch viel besser ;-)).
Wichtig ist wie eine Band rüberkommt, was sie beim Publikum für einen Eindruck hinterlässt, ein einzelner Virtuose richtet hier gar nichts aus.
Könnt Ihr die Massen begeistern, dem ("zahlenden", nicht vergessen!) Publikum eine gute Zeit bieten?
Das Ergebnis zählt !!
Ralf Schanzel